Zusammen mit ihrer Freundin von der Taijiquan-Schule Ortenau meditieren die Apfelschwestern an der Wolfsgrube mit Blick auf das Rebland.
Stichwort: Taijiquan
Das Herz inmitten allen Seins
Seit fast zwanzig Jahren übe und vertiefe ich bei Heinz Günter Saemann in der Taijiquan-Schule Ortenau meine Bewegungen, doch nie zuvor war der Unterricht so tiefgründig und bewegend wie in den letzten Wochen. Neben unserem Körper bewegen wir auch unsere Seele und hören Texte aus dem Daodejing von Laozi oder den Gedichten zum Spiel der fünf Tiere von Jiao Guorui. Beim ersten Hören völlig neue Bilder; doch dann klingen Worte in mir, die ich vor vielen Jahren, sogar Jahrzehnten, gehört und gelesen habe und die immer noch tief in mir sind und eine wundervolle Wahrheit aussprechen, die eigentlich ohne Worte ist.
Der Wissende,
das Selbst inmitten,
ward nie geboren,
noch wird es sterben.Nicht ist es erschaffen irgendworaus
und nichts erschafft es außer seiner Selbst.
Es ist ursprünglich, ungeboren, dauernd, ewig.
Es stirbt nicht, wenn der Körper stirbt.
Und wenn der Tötende denkt, er tötet,
oder der Getötete, er sei tot,
so versteht von beiden keiner.
Nicht tötet es, noch kann es jemals getötet werden.Kleiner als das Kleine,
größer als das Große,
ist es das Herz inmitten allen Seins.Alan Watts
Auf dem Weg
Das Ziel vor Augen erkennen wir:
Der Weg ist das Ziel.
Auf dem Weg dann:
Es gibt keinen Weg, nur Gehen.
Im Gehen bleibt schließlich nur:
Der eine Schritt.
Und am Ende:
Kein Ziel, kein Weg, kein Gehen, kein Schritt,
Freiheit.
Ich ziehe einen Kreis
Während der Fastenzeit beginnen wir den Unterricht in der Taijiquan-Schule Ortenau mit dem meditativen Ziehen von Kreisen.
Ich ziehe einen Kreis.
Wie lange schon? Ich weiß es nicht.
Ich ziehe einen Kreis.
Wie lange noch? Ich weiß es nicht.
Ich ziehe einen Kreis.
Und wer bin ich? Ich weiß es nicht.
Ich bin der Kreis.
Lach doch mal
Dieses bezaubernde Lächeln gehört »Doctor Bone«, dem Skelett im hinteren Bereich der Taijiquan-Schule Ortenau. Wer nun glaubt, dass hier doch eigentlich niemand lächelt, sollte mal die kleine Apfelfreundin fragen, denn die ist eine Expertin im Erkennen von freundlichen Gesichtern und lacht »Doctor Bone« schon von Weitem fröhlich entgegen.
Merke: Beim Lachen kommt es eben vor allem auf die Zähne an.