Früher war die Wohnung größer. Steckdosen waren ungefährlich und alle Schubladen konnten ohne Probleme geöffnet werden. Früher war es kein Geheimnis, wenn Eis oder Schokokekse im Haus waren. Früher war weniger Spielzeug. Wäscheständer waren noch Wäscheständer und keine Höhlen oder Baumhäuser. Und Klappkisten konnten aufgeklappt werden, ohne dass sich gleich jemand hineinsetzen wollte.
Früher wurde beim Einschlafen nicht gesungen. Das Doppelbett war ein Bett für zwei Leute. Früher war mehr Schlaf, und wer den Wecker auf 7 Uhr stellte, wurde nicht ausgelacht. Früher konnte man auch mal alleine aufs Klo gehen. Die Verdauung war weniger oft Gesprächsthema und wir hatten noch kein richtiges Wort für »Stinkie«.
Früher war Gehen einfach Gehen. Niemand ging rückwärts, wollte getragen werden oder Andreas an den Ohren festhalten. Früher kannten wir nicht alle Spielplätze in der Umgebung. Wir waren einfach wir selbst und nicht König Sarastro oder Königin der Nacht, Tiger oder Bär, Johnny Mauser, Franz von Hahn oder der dicke Waldemar.
Früher verteilte Petra in der Apotheke Traubenzucker und wurde in anderen Geschäften nicht gefragt, ob einer ihrer Begleiter vielleicht einen Traubenzucker haben wolle. Früher kreischte niemand vor Freude, wenn Andreas nach Hause kam.
Früher war alles schön. Aber wir waren keine Familie.
Heute sind wir eine, und alles ist ganz wunderbar wundervoll noch schöner.