Apfelfreund*innen

Noch lange nicht am Ziel

Noch nicht einmal ein Jahr ist es her, dass ich gefragt wurde, ob ich etwas für die Situation in der Geburtshilfe und die Lage der Hebammen unternehmen möchte. Seitdem ist viel geschehen. Zu unserem Erzählcafé im Juli 2015 kamen über 120 Leute. Über den Film »Hebammen in Not« haben wir im Oktober 2015 mit 100 Leuten diskutiert. Und wir haben uns mit dem bundesweiten Verein »Mother Hood« vernetzt.

Zum Weltfrauentag waren wir in der Innenstadt, im Bunten Haus und vor allem in den lokalen Medien sehr präsent.

Man könnte meinen, dass es doch ganz gut läuft mit unserem Elternprotest.
Wir wollen, dass Schwangere und ihre Familien selbstbestimmt entscheiden können, wie ihre Kinder auf die Welt kommen, und diese besondere Zeit der Schwangerschaft, der Geburt und des Wochenbetts als eine kraftgebende Erfahrung erleben können. Wir wollen, dass Hebammen den Familien zur Seite stehen können, denn sie sind die Spezialistinnen für Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Dafür setzen wir uns ein: wir informieren, reden, schreiben, streiten, versuchen zu überzeugen.

Aber reicht das? Während wir das alles tun, werden auf der anderen Seite schlimme Fakten geschaffen. Geburtshäuser müssen aufgeben, Kliniken müssen ihre Geburtsabteilungen zusammenlegen oder schließen, Hebammen werden schlecht bezahlt und können die unverschämt hohe Berufshaftpflicht nicht mehr bezahlen.

Gar nichts läuft gut. Wir stehen mit unserem Elternprotest erst ganz am Anfang. Und ich mache mir große Sorgen, wie unsere Kinder heute auf die Welt kommen und später mal selbst Kinder zur Welt bringen werden.

Die mobile Version verlassen