
Die Apfelschwestern üben im Garten das Fahnenschwingen für die anstehenden Demos.
Das tolle Motiv »Fight for the Future« stammt von Nadine Roßa und Susanne Mierau.
Familie Matern

Die Apfelschwestern üben im Garten das Fahnenschwingen für die anstehenden Demos.
Das tolle Motiv »Fight for the Future« stammt von Nadine Roßa und Susanne Mierau.
Andreas am
Mein Blick geht zurück. Auf das vergangene Jahr. Auf die letzten zehn Jahre. Auf unsere Familie. Und ich sehe Glück, Liebe, Freude, erfüllte Hoffnung, Dankbarkeit. Doch dann weitet sich mein Blick. Auf die Welt. Auf das neue Jahr. Auf die kommenden Jahre. Und im Angesicht der Krisen unserer Welt vergeht mir das Glück, wächst vielmehr die Sorge und verfliegt die Hoffnung. Da lese ich die Jahreslosung und höre ein Lied dazu:
Ich hoffe, doch die Hoffnung verfliegt.
Und frage, ob das Gute wohl siegt.
Die Zukunft scheint oft dunkel und schwer.
Ich bete: Bleibe bei uns, o Herr.Hilf mir doch! Halte mich!
Gottfried Heinzmann, Hans-Joachim Eißler
Ich will an dich glauben und kann es oft nicht.
Auszug aus dem Lied zur Jahreslosung 2020
Evangelisches Jugendwerk in Württemberg
Hin- und hergerissen zwischen meinem Glauben und Unglauben, meinem Vertrauen und Misstrauen ist in mir meine ganz eigene Jahreslosung:
Ich hoffe; hilf meiner Hoffnungslosigkeit!
Nach Markus 9,24

Ein Land, das tolerant ist, aber gleichzeitig auch ganz
Aus dem Lied »Das Land, in dem ich leben will«
klare Kante zeigt gegen jede Form von Intoleranz,
das bei Unrecht laut wird und bei Nationalstolz still,
das ist mal ein Land, in dem ich leben will!
von Bodo Wartke
Vor der Europawahl nutzen Europagegner die Oberrheinhalle in Offenburg für die Verbreitung ihres nationalkapitalistischen Gedankenguts. Zusammen mit über 300 Menschen sind wir wieder einmal unterwegs gegen Intoleranz und Nationalstolz, für Demokratie und Solidarität in Europa.
Fotos: Mario Schmidt

Der Faschismus kommt nicht und sagt: »Hallo, ich bin der Faschismus.«
Nach einem Zitat von Ignazio Silone
Der Faschismus kommt und sagt, er sei die »Alternative für Deutschland«.
Mit Trillerpfeife, Flöte, Trommel und Fahnen sind wir gestern zusammen mit über 200 anderen Menschen aufgestanden gegen Rassismus, für Demokratie, Solidarität und Menschlichkeit. In Offenburg und nirgends soll Platz sein für menschenfeindliches Gedankengut!
Fotos: Mario Schmidt
Andreas am
Ein weiteres wichtiges Buch, das ich meinen Kindern oft vorlese, ist »Opas Engel«, eine kleine Bildergeschichte von Jutta Bauer.
Großvater erzählte gern. Er erzählte immer, wenn ich ihn besuchte …
»Junge, mir konnte keiner was.«, erzählt der Großvater seinem Enkelkind. Von der Zeit, als der Großvater selbst ein Kind war. Von seinen Abenteuern auf dem langen Schulweg. Wie er auf die höchsten Bäume klettert und in die tiefsten Seen springt. Immer furchtlos und mutig. Was der Großvater nicht weiß, wir aber sehen: ein Engel beschützt ihn vor schnellen Autos und tiefen Löchern, vor bösen Dieben und aggressiven Gänsen, vor großen Hunden und wilden Raufbolden.

»Feige war ich nie. Damals wusste ich nicht, wie gefährlich das sein konnte.
Mein Freund Josef wusste es. Er hatte viel mehr Angst.
Irgendwann verschwand er plötzlich. Ich sah ihn nie wieder und war sehr traurig.«
An dieser Stelle schweigen wir beim Vorlesen erst einmal. – Und dann kommen immer wieder die gleichen Fragen: »Papa, was ist mit Josef passiert?«, »Papa, was sind Nazis?«
Und schließlich die Frage: »Papa, gibt es Nazis auch heute noch?«
Und wie gerne würde ich sagen können, dass in dieser Welt kein Platz mehr ist für Rassismus und Menschenfeindlichkeit. Aber leider ist dem nicht so und ich werde zukünftig sogar zugeben müssen, dass hier in Deutschland dreizehn von hundert Leuten dieses schreckliche Gedankengut unterstützen und heute dafür gesorgt haben, dass Nazis im Deutschen Bundestag eine Stimme haben.
Das Leben des Großvaters geht weiter. Er übersteht den Krieg und den Hunger, findet Arbeit, verliebt sich. Sein Kind wird geboren. Er baut ein Haus, kauft sich ein schnelles Auto und wird zu dem Großvater, der er heute ist. Und immer ist der Engel bei ihm und wacht über ihn. »Ich hatte viel Glück«, meint er über sein Leben.
Großvater wurde müde und schloss die Augen. Ich ging leise raus.
Draußen war es noch hell und warm! Was für ein schöner Tag es war.
Schließlich stirbt der Großvater. Erleichtert und mit einem Lächeln im Gesicht. Opas Engel wird nicht mehr gebraucht und so wird dieser nun zum Engel des kleinen Enkelkinds.