Apfelfreunde

Familie Matern

  •  Startseite
  • Über uns
  • Andreas
  • Petra
  • Kontakt
    • Andreas
    • Petra
    • Andreas
    • Petra
    • Apfelfreunde
  • Leben
  • Kreativ
  • Unterwegs
  • Worte
  • Meinung
  • Solidarität
  • Hoffnung
  • Äpfel
  • Doktor Apfelfreund

Stichwort: Antifaschismus

Eines der wichtigsten Bücher

Andreas am 2. September 2017 1 Kommentar

Das rote Haus in einer kleinen Stadt

Eine Geschichte, die 1969 von Elisabeth Borchers veröffentlicht wurde, fand Jahre später als Hörspiel auf der B-Seite einer Langspielplatte den Weg zu mir als Kind.

»Ihr, Leute!«, ruft der neue Bürgermeister von seinem Balkon herunter. »Hoch! Hoch! Hoch!«, rufen die Leute zu ihm hinauf. Der Bürgermeister will, dass es den Leuten gut geht. Damit das gelingt, muss es sauber und ordentlich sein. Die Leute sind begeistert und machen sich an die Arbeit. Noch am selben Abend ist kein Stäubchen mehr zu sehen. Dem Bürgermeister ist die Stadt aber noch zu bunt. Wieder machen sich die Leute enthusiastisch auf und streichen ihre Häuser grau. Doch nun sind dem Bürgermeister die Leute selbst zu bunt. Also schneidert man sich schnell neue Kleider in einer einheitlichen Farbe: Grau.

»Aber was nützen uns die besten Kleider, wenn einer JA sagt und einer NEIN?«

Der Bürgermeister will mehr und hat sich schon einen schönen Satz ausgedacht, der von nun an von allen und immer gesagt werden soll: ALLES IST GUT SO.

Gar nichts ist gut. Der Bürgermeister wird zum Diktator und die Leute zu Jasagern in einer Stadt, in der nur noch gelacht werden darf.

Doch dann geschah es. Mariechen saß in der Ecke und weinte.
»Bist du krank?«, flüsterte die Mutter erschreckt.
Mariechen schüttelte den Kopf und weinte lauter.
Die Nachbarn liefen herbei und sahen entsetzt zum Fenster herein.
»Warum weinst du?«, fragte der Vater.
»Ich weine, weil ich nicht weinen darf«, sagte Mariechen.

Der Vater sah Mariechen ins Gesicht und dachte: »Was hat Mariechen doch für schöne Tränen, kugelrund und blankgeputzt.« Und dann dachte er: »Warum darf Mariechen denn nicht weinen? Warum dürfen die Frauen keine bunten Kleider tragen und die Kinder keine bunten Schützen?« Und dann dachte er: »Warum sagen alle JA und warum sagt keiner NEIN?« Und dann dachte er noch: »Ich will warten, bis es Nacht wird.« Und als es Nacht war, nahm er Leiter und Farbe, Eimer und Pinsel und strich sein Haus rot an.

Dieses eine rote Haus reißt die Leute aus ihrer Uniformität und Willenlosigkeit. Ihnen werden Augen und Ohren geöffnet. Der Bürgermeister wird verjagt.

Vom anderen Ende der Straße kamen Leute und machten Musik.
Und die Leute riefen: »Ja, so soll es sein.«
Und so fing alles neu an.

Heute gibt es die Geschichte von Elisabeth Borchers nur noch gebraucht, für ein paar Euro, als kleines Taschenbuch und vielleicht mit etwas Glück als abgegriffene gebundene Ausgabe. Ich habe mir einige Exemplare gesichert und lese meinen Kindern oft und gerne leidenschaftlich daraus vor. Erst heute habe ich ihnen dabei wieder gesagt, dass dies wohl eines der wichtigsten Bücher ist, das ich ihnen jemals vorlesen werde, und wie sehr ich mir wünsche, dass sie es einmal auch ihren Kindern vorlesen werden.

  • Elisabeth Borchers: Das rote Haus in einer kleinen Stadt, 1969

Kategorie: Leben, Worte Stichworte: Antifaschismus, Bücher, Geschichten, Meinung

Für die Mutigen

Andreas am 25. Januar 2015 1 Kommentar

Nach wie vor bewegt von Sorgen und dunklen Gedanken ist es mir wichtig, nicht nur für, sondern auch gegen etwas zu beten.

Gegen den Krieg, gegen alles, was zerstört, verletzt und trennt. Für die Menschen, die unter Krieg und Konflikten leiden, für alle Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft, dass sie Frieden finden. Gegen den Krieg und für den Frieden.

Gegen die Verzweiflung, gegen Wut, Trauer, Hilflosigkeit und Neid. Für die Menschen, die Wünsche und unerfüllte Sehnsucht in sich tragen, dass sie nicht aufgeben, die Hoffnung bewahren und Halt finden. Gegen die Verzweiflung und für die Hoffnung.

Gegen die Lüge, gegen Scheinheiligkeit, Ausnutzung, Betrug und Selbsttäuschung. Für alle Menschen, die unter Lug und Trug leiden, und für uns selbst, dass wir es schaffen, offen und ehrlich zu sein. Gegen die Lüge und für die Aufrichtigkeit.

Gegen den Tod, gegen Einsamkeit, Untreue, Intoleranz und Verantwortungslosigkeit. Für das Leben, Freundschaft, Gemeinschaft und für Menschen, denen wir vertrauen können und die uns vertrauen. Für Respekt, Begeisterung und Liebe. Gegen den Tod und für das Leben.

Diese »Gegen- und Fürbitten« haben wir bei einem Gottesdienst im Deutschlandfunk gehört und nun beim Taufgottesdienst selbst gesprochen.

  • Für die Mutigen (YouTube)

Kategorie: Leben, Worte Stichworte: Antifaschismus, Frieden, Gebete, Hoffnung, Meinung

Die Rede des Friseurs

Andreas am 6. September 2014 2 Kommentare

Dunkle Gedanken über Idealismus und Naivität. Und über die Angst, nichts tun zu können.

Im siebzehnten Kapitel des Evangelisten Lukas steht: Gott wohnt in jedem Menschen. Also nicht in einem oder einer Gruppe von Menschen. Vergesst nie, Gott lebt in euch allen, und ihr als Volk habt allein die Macht, die Macht Kanonen zu fabrizieren, aber auch die Macht Glück zu spenden. Ihr als Volk habt es in der Hand, dieses Leben einmalig kostbar zu machen, es mit wunderbarem Freiheitsgeist zu bedringen. Daher im Namen der Demokratie: lasst uns diese Macht nutzen, lasst uns zusammenstehen! Lasst uns kämpfen für eine neue Welt, für eine anständige Welt, die Jedermann gleiche Chancen gibt, die der Jugend eine Zukunft und den Alten Sicherheit gewährt.
Charles Chaplin, 1940

  • Der große Diktator – Schlussrede (YouTube)
  • The Great Dictator – Victory Speech (YouTube)

Diese Worte sind nahezu genauso alt, wie der Beginn des zweiten Weltkriegs her ist, und haben an Deutlichkeit und Wirkung nichts verloren. Sie stammen aus dem Film »Der große Diktator«, in dem ein jüdischer Friseur gegen Ende mit dem »tomanischen« Führer »Anton Hynkel« verwechselt wird und nun eine Rede vor dem Volk halten soll. Manche mögen über den Idealismus solcher Worte lachen. Vor 75 Jahren und heute. Manche mögen die Rede als Farce und »Gutmenschentum« abtun. Aber was bedeutet es schon, ein »Gutmensch« zu sein?

Anstatt sich mit erhobener Faust gegen die Missstände dieser Welt zu erheben, anstatt mit erhobener Faust von Gott und den Menschen zu fordern, dem Kriegstreiben und der Kriegsrhetorik unserer Zeit ein Ende zu setzen, werden wir im Gottesdienst am Sonntag nächste Woche gemeinsam ein Lied singen, in dem es heißt:

Manchmal denk ich traurig: Ich bin viel zu klein! Kann ja doch nichts machen! Und dann fällt mir ein: Erst einmal beginnen. Hab ich das geschafft, nur nicht mutlos werden, dann wächst auch die Kraft. Und dann seh ich staunend: Ich bin nicht allein. Viele Kleine, Schwache stimmen mit mir ein: Alles muss klein beginnen. Lass etwas Zeit verrinnen. Es muss nur Kraft gewinnen, und endlich ist es groß.
Gerhard Schöne: Alles muss klein beginnen

Ist das naiv? Ja, das ist es. Aber was bleibt uns anderes übrig?

Kategorie: Leben Stichworte: Antifaschismus, Frieden, Geschichten, Hoffnung, Kirche, Meinung, Solidarität

Komm, lass dich nicht erweichen

Andreas und Petra am 17. April 2012 1 Kommentar

Unter dem Pflaster liegt der Strand

Bei uns wurde schon immer oft und gerne gesungen und natürlich singt und tanzt es sich nun mit der kleinen Apfelfreundin auf dem Arm am allerbesten. Seit Wochen schon ist Jonathan Böttcher unser Top-Favorit für familientaugliche Lieder zum Mitsingen. Petra singt daneben mit der kleinen Apfelfreundin gerne traditionelle Kinderlieder und Andreas hat unter anderem die alten Songs von BAP und Peter Maffay im Ohr und auf den Lippen und vor allem, huch!, das eine oder andere Protestlied, oder besser: Mutmachlied.

Komm, lass dich nicht erweichen,
bleib hart an deinem Kern,
rutsch nicht in ihre Weichen,
treib dich nicht selbst dir fern.
Angi Domdey: Unter dem Pflaster

  • Unter dem Pflaster – Angi Domdey (YouTube)
  • Unter dem Pflaster – Schnweewittchen (YouTube)

Kategorie: Leben Stichworte: Antifaschismus, Meinung, Musik

  •  Neuere Beiträge
  • 1
  • 2

Coronakrise & Klimakatastrophe

  • Fight for the Future
    Wir kämpfen mit unseren Kindern um deren Zukunft.
  • Die Maske bleibt auf
    Superheld*innen tragen eine Maske.
  • Kinder, Kirche und Corona
    Die Kirche schützt die Kinder genauso wenig wie der Staat.
  • Schwarzer Freitag
    Weil ihr uns die Zukunft klaut
    Es ist noch ein weiter Weg, für den aber immer weniger Zeit bleibt. Wir brauchen den großen Plan und Verantwortliche, die sich trauen, diesen umzusetzen.

Schluss mit der Geduld

  • Hand in Hand gegen Rechts
    Aufstehen gegen Rechts
    Mit Trillerpfeife, Flöte, Trommel und Fahnen gegen Rassismus, Intoleranz und Nationalstolz, für Demokratie, Solidarität und Menschlichkeit
  • Opas Engel und die Frage:
    »Papa, gibt es Nazis auch heute noch?«
  • Das rote Haus in einer kleinen Stadt
    »Warum sagen alle JA und warum sagt keiner NEIN?«

Aktuelle Beiträge

  • Red Baron Swing 4. Februar 2023
  • Zauberwürfelheld 28. Januar 2023
  • Wochenende auf dem Bauernhof 13. November 2022
  • Urlaub auf dem Bauernhof 4. September 2022
  • Schach für Kinder 16. Juli 2022
  • Urlaub auf Rügen (Ostseebad Baabe) 19. Juni 2022
  • Hühnergott 9. Juni 2022
  • Wimmelfreunde 20. Mai 2022
  • Zauberwürfel 8. Mai 2022
  • Pieks Pieks Madafakas 7. April 2022

Stichworte

12 von 12 Advent Antifaschismus Ausflüge Backen Basteln Bauernhof Bücher Computer Corona Elternprotest Engel Filzwolle Frieden Frühling Garten Gebete Geburt Geburtstag Geschichten Gitarre Herbst Hoffnung Kirche Klima Kunst Meinung Musik Mystik Ostern Ostsee Rezepte Rügen Schule Schwarzwald Schweden Solidarität Sommer Spielen Taijiquan Trauer Urlaub Weihnachten Winter Äpfel

Über uns

Andreas und Petra mögen Äpfel, den Norden und die Ostsee. Sie lesen, denken, glauben und singen gerne. Beide schätzen Offenheit, Toleranz und Gelassenheit und sind mit Herz und Verstand die Eltern von drei Kindern. Weiterlesen …

Mehr von uns

  •  Mastodon: Andreas, Petra
  •  Twitter: Andreas, Petra, Apfelfreunde
  •  Alle Links auf einen Blick
  •  Alle Orte auf einen Blick

Impressum und Datenschutzerklärung

  • Impressum
  • Datenschutzerklärung
  • Diese Website verwendet Matomo und wertet Besucherzugriffe statistisch aus. Dabei werden keine Cookies verwendet.

Nach oben • Bestimmte Rechte vorbehalten:  CC BY-NC-SA 3.0 DE • Made with • Powered by WordPress and Genesis Framework • Anmelden