Heute endet der »Andere Advent«. Und wieder haben wir zusammen mit unseren Freundinnen und Freunden trotz mancher Entfernung jeden Tag beim Lesen ein bisschen Verbundenheit spüren können. Doch ganz ehrlich: in diesem Jahr war der »Andere Advent« ein anderer. Wenig hat uns wirklich bewegt oder uns wirklich zur Ruhe kommen lassen. Umso eindrucksvoller gleich zu Beginn der Text »Blessing When The World Is Ending« der Künstlerin und Schriftstellerin Jan Richardson, der uns in seiner Wucht förmlich umgehauen hat und noch lange in uns nachhallen wird:
Schau, die Welt endet immer irgendwo.
Irgendwo ist die Sonne untergegangen.
Irgendwo ist es völlig dunkel geworden.
Irgendwo endet es mit der zugeschlagenen Tür,
der zerschlagenen Hoffnung.
Irgendwo endet es mit einer Zartheit,
die dir das Herz brechen wird.Aber, hör zu,
dieser Segen will alles sein, außer verdrießlich.
Er ist nicht gekommen, um Verzweiflung zu säen.
Er ist ganz einfach hier, weil es nichts gibt,
für das ein Segen besser passen würde, als ein Ende,
nichts, was mehr nach einem Segen verlangt,
als eine Welt, die auseinanderfällt.Dieser Segen wird dich nicht bestimmen,
wird dich nicht flicken,
wird dich nicht in falscher Sicherheit wiegen;
er wird dir nichts erzählen über eine offene Tür,
wenn eine andere sich schließt.Er wird sich einfach an deine Seite setzen,
Jan Richardson
mitten in die Scherben,
und ganz sanft dein Gesicht in die Richtung drehen,
aus der das Licht kommen wird,
sich versammelnd über dir,
wenn die Welt wieder neu beginnt.