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Nimm deine Matte und geh

Andreas am 12. November 2014

Was Jesus mit der großen Apfeltochter und meiner Vorstellung eines geregelten Familienablaufs zu tun hat.

Da kamen vier Männer, die einen Gelähmten trugen. Weil sie wegen der vielen Menschen nicht bis zu Jesus kommen konnten, deckten sie über ihm das Dach ab. Durch diese Öffnung ließen sie den Gelähmten auf seiner Trage hinunter.
Markus 2,4

Wir lieben unsere Kinder von ganzem Herzen. Manchmal ist da diese kindliche Entschlossenheit der großen Apfeltochter, etwas zu machen oder zu wollen, was ein gewisses Durcheinander vor allem in meine Vorstellung eines geregelten Familienablaufs bringen wird. Bevor ich dann zu einer richtungsweisenden Erklärung anstimme, fällt mir Adrian Plass ein und was er in seinem Buch »Lasst die Enten doch rückwärts fliegen« zur Heilung des Gelähmten schreibt. Er meint, nicht wenige Leute fänden es sicher gut, wenn Jesus auf die Unverfrorenheit dieser vier frechen Kerle so geantwortet hätte:

Habt ihr darüber nachgedacht, dass ihr soeben ein Haus, das euch nicht gehört, in strafbarer Weise mutwillig beschädigt habt? Nein? Es kommt überhaupt nicht in Frage, dass ihr euch durch einen so unfreundlichen und gedankenlosen Akt Zugang zu mir verschafft. […] Meint ihr, es gäbe tatsächlich eine Rechtfertigung für euren unverschämten Versuch, sich an denen vorbeizudrängen, die so geduldig gewartet haben, indem ihr euren Freund durchs Dach an der Schlange vorbeischmuggelt?

Ähnlich bestimmt würden sich dann wohl auch meine erzieherischen Ausführungen gegenüber der großen Apfeltochter anhören.

Ihr zieht ihn wieder hoch. Dann sucht ihr den Besitzer des Hauses auf, entschuldigt euch bei ihm und bezahlt ihm den Schaden an seinem Dach. Und dann stellt ihr euch draußen ganz hinten in der Schlange an und lasst euch von Petrus eine Nummer geben.

Wem wäre geholfen, wenn Jesus tatsächlich so ausgedehnt reagiert hätte? Gut, vielleicht dem Hausbesitzer. Aber der Gelähmte wäre weiterhin gelähmt, die vier Freunde wären frustriert, die regel­konform in der Schlange stehenden Leute müssten noch länger geduldig darauf warten, endlich an der Reihe zu sein. Und Petrus hätte die Taschen voller Nummern.

»Nimm deine Matte und geh«, sagte Jesus zum nun nicht mehr Gelähmten. – »Also gut«, sage ich zur großen Apfeltochter.

Hat Jesus nachgegeben? Wohl kaum. Vielmehr reagiert er so entspannt, weil er den Gelähmten und dessen vier entschlossene Freunde von ganzem Herzen liebt. – Eben.

  • Adrian Plass: Lasst die Enten doch rückwärts fliegen, 2006

Kategorie: Leben Stichworte: Bücher, Geschichten, Meinung

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Kommentare

  1. Anne :

    13. November 2014 um 21:04

    Wie schön, danke für diesen schönen Text. Deine Liebe zur großen kleinen Apfelfreundin und zu deiner Familie leuchtet dir selbst bei akuten Schwäche- und Müdigkeitsanfällen aus den Augen und ich freue mich immer, das zu sehen.

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