Die kleine Apfelschwester feiert ihr erstes Lebensjahr.
Archiv für 2015
Für die Mutigen
Nach wie vor bewegt von Sorgen und dunklen Gedanken ist es mir wichtig, nicht nur für, sondern auch gegen etwas zu beten.
Gegen den Krieg, gegen alles, was zerstört, verletzt und trennt. Für die Menschen, die unter Krieg und Konflikten leiden, für alle Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft, dass sie Frieden finden. Gegen den Krieg und für den Frieden.
Gegen die Verzweiflung, gegen Wut, Trauer, Hilflosigkeit und Neid. Für die Menschen, die Wünsche und unerfüllte Sehnsucht in sich tragen, dass sie nicht aufgeben, die Hoffnung bewahren und Halt finden. Gegen die Verzweiflung und für die Hoffnung.
Gegen die Lüge, gegen Scheinheiligkeit, Ausnutzung, Betrug und Selbsttäuschung. Für alle Menschen, die unter Lug und Trug leiden, und für uns selbst, dass wir es schaffen, offen und ehrlich zu sein. Gegen die Lüge und für die Aufrichtigkeit.
Gegen den Tod, gegen Einsamkeit, Untreue, Intoleranz und Verantwortungslosigkeit. Für das Leben, Freundschaft, Gemeinschaft und für Menschen, denen wir vertrauen können und die uns vertrauen. Für Respekt, Begeisterung und Liebe. Gegen den Tod und für das Leben.
Diese »Gegen- und Fürbitten« haben wir bei einem Gottesdienst im Deutschlandfunk gehört und nun beim Taufgottesdienst selbst gesprochen.
Rede nur, schweige nicht
Ich bin der Herr, dein Gott, der deine rechte Hand fasst und zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir! Rede nur, schweige nicht! Denn ich bin mit dir, niemand wird dir etwas antun.
Jesaja 41,13 und Apostelgeschichte 18,9–10
Natürlich kann ein Taufspruch auch aus zwei Bibelstellen zusammengesetzt sein, erst recht, wenn es eine so kraftvolle Zusage ist wie diese, mit der heute die kleine Apfelschwester in der Evangelischen Stadtkirche Offenburg getauft wurde.
Nicht nur der Taufspruch ist etwas besonderes, auch die drei Paten der kleinen Apfelschwester sind es. Allesamt sehr gute Freunde, mit denen wir schon lange einen gemeinsamen Weg gehen, nicht zuletzt auch was unseren Glauben angeht.
Ganz besonders wichtig war es uns, im Taufgottesdienst das folgende ökumenische Glaubensbekenntnis zu sprechen, das alles vereint, was wir glauben.
Wir glauben an Gott, der uns liebt und der will, dass wir uns alle lieben. Das ist unser Gott. Wir glauben an Jesus, der sich den Kindern zuwandte und sie in seine Arme nahm. Er wollte eine Welt, in der Menschen in Frieden zusammenleben. Das ist Jesus Christus. Wir glauben an den Heiligen Geist, der mit uns am Werk ist, bis alles gut und wahr ist. Das ist der Heilige Geist. Wir können die Kirche sein, die die Menschen an Gott erinnert, weil wir einander lieben. Das glauben wir.
Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen, Canberra 1991