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Stichwort: Bücher

Schach für Kinder

Andreas am 16. Juli 2022

Schach für Kinder

Die Zauberwürfel haben beim kleinen Apfelbruder wohl die Faszination für Knobel- und Strategiespiele entfacht. Und was liegt da näher, als ihn auch für das Schachspielen zu begeistern. Nachdem wir am letzten Wochenende die grundlegenden Regeln durchgegangen sind, wurden in den vergangenen Tagen schon einige Partien gegen- und miteinander gespielt und die spannenden Videos des deutschen Schachgroßmeisters Sebastian Siebrecht angeschaut. Heute kam unser neues Reiseschachspiel zusammen mit dem ganz hervorragenden Buch »Schach für Kinder« der britischen Schachmeisterin Sabrina Chevannes, das wir nun als Gute-Nacht-Geschichte gemeinsam durchlesen.

  • Sebastian Siebrecht: Schach für Kinder (YouTube)
  • Sabrina Chevannes: Schach für Kinder, 2017

Nachtrag: Einige Monate später hat sich der kleine Apfelbruder jedoch erst einmal wieder von den Schachfiguren abgewendet und sich seinen Zauberwürfeln gewidmet, die ihn noch mehr faszinieren und herausfordern.

Kategorie: Leben Stichworte: Bücher, Spielen

Keine Ahnung

Andreas am 19. Juni 2018

No Idea – Keine Ahnung

Viel Sand, Wasser und Wind hat es abbekommen, das mittlerweile ziemlich zerschlissene Buch, das meine Urlaubslektüre am Strand war. Und während ich beim Lesen am Strand den Horizont der Ostsee bewundern konnte, hat mich in diesem Buch der Horizont des menschlichen Wissens über das Universum erschaudern lassen. Wir Menschen wissen vieles, aber eigentlich haben wir vor allem eines: keine Ahnung.

Das Wissen der Menschheit über das Universum ist voller Löcher. Dabei handelt es sich nicht um kleine Löcher, sondern um riesige Krater in unserem Verständnis davon, wie das Weltall funktioniert. Jorge Chaim und Daniel Whiteson haben eine witzige, leicht verständliche und dabei höchst fundierte Form gefunden, uns zu erklären, was wir über das Universum alles nicht wissen.

  • Jorge Cham, Daniel Whiteson: no idea – keine ahnung!, 2018
  • Kosmologie – Vorletzte Antworten auf die letzten Fragen (Deutschlandfunk)
  • The Biggest Mysteries in the Universe – We have no idea (YouTube)

Kategorie: Leben Stichworte: Bücher, Ostsee, Physik, Rügen, Sommer, Urlaub

Opas Engel

Andreas am 24. September 2017

Ein weiteres wichtiges Buch, das ich meinen Kindern oft vorlese, ist »Opas Engel«, eine kleine Bildergeschichte von Jutta Bauer.

Großvater erzählte gern. Er erzählte immer, wenn ich ihn besuchte …

»Junge, mir konnte keiner was.«, erzählt der Großvater seinem Enkelkind. Von der Zeit, als der Großvater selbst ein Kind war. Von seinen Abenteuern auf dem langen Schulweg. Wie er auf die höchsten Bäume klettert und in die tiefsten Seen springt. Immer furchtlos und mutig. Was der Großvater nicht weiß, wir aber sehen: ein Engel beschützt ihn vor schnellen Autos und tiefen Löchern, vor bösen Dieben und aggressiven Gänsen, vor großen Hunden und wilden Raufbolden.

Opas Engel

»Feige war ich nie. Damals wusste ich nicht, wie gefährlich das sein konnte.
Mein Freund Josef wusste es. Er hatte viel mehr Angst.
Irgendwann verschwand er plötzlich. Ich sah ihn nie wieder und war sehr traurig.«

An dieser Stelle schweigen wir beim Vorlesen erst einmal. – Und dann kommen immer wieder die gleichen Fragen: »Papa, was ist mit Josef passiert?«, »Papa, was sind Nazis?«

Und schließlich die Frage: »Papa, gibt es Nazis auch heute noch?«
Und wie gerne würde ich sagen können, dass in dieser Welt kein Platz mehr ist für Rassismus und Menschenfeindlichkeit. Aber leider ist dem nicht so und ich werde zukünftig sogar zugeben müssen, dass hier in Deutschland dreizehn von hundert Leuten dieses schreckliche Gedankengut unterstützen und heute dafür gesorgt haben, dass Nazis im Deutschen Bundestag eine Stimme haben.

Das Leben des Großvaters geht weiter. Er übersteht den Krieg und den Hunger, findet Arbeit, verliebt sich. Sein Kind wird geboren. Er baut ein Haus, kauft sich ein schnelles Auto und wird zu dem Großvater, der er heute ist. Und immer ist der Engel bei ihm und wacht über ihn. »Ich hatte viel Glück«, meint er über sein Leben.

Großvater wurde müde und schloss die Augen. Ich ging leise raus.
Draußen war es noch hell und warm! Was für ein schöner Tag es war.

Schließlich stirbt der Großvater. Erleichtert und mit einem Lächeln im Gesicht. Opas Engel wird nicht mehr gebraucht und so wird dieser nun zum Engel des kleinen Enkelkinds.

  • Jutta Bauer: Opas Engel, 2001

Kategorie: Leben, Worte Stichworte: Antifaschismus, Bücher, Engel, Geschichten, Meinung

Eines der wichtigsten Bücher

Andreas am 2. September 2017

Das rote Haus in einer kleinen Stadt

Eine Geschichte, die 1969 von Elisabeth Borchers veröffentlicht wurde, fand Jahre später als Hörspiel auf der B-Seite einer Langspielplatte den Weg zu mir als Kind.

»Ihr, Leute!«, ruft der neue Bürgermeister von seinem Balkon herunter. »Hoch! Hoch! Hoch!«, rufen die Leute zu ihm hinauf. Der Bürgermeister will, dass es den Leuten gut geht. Damit das gelingt, muss es sauber und ordentlich sein. Die Leute sind begeistert und machen sich an die Arbeit. Noch am selben Abend ist kein Stäubchen mehr zu sehen. Dem Bürgermeister ist die Stadt aber noch zu bunt. Wieder machen sich die Leute enthusiastisch auf und streichen ihre Häuser grau. Doch nun sind dem Bürgermeister die Leute selbst zu bunt. Also schneidert man sich schnell neue Kleider in einer einheitlichen Farbe: Grau.

»Aber was nützen uns die besten Kleider, wenn einer JA sagt und einer NEIN?«

Der Bürgermeister will mehr und hat sich schon einen schönen Satz ausgedacht, der von nun an von allen und immer gesagt werden soll: ALLES IST GUT SO.

Gar nichts ist gut. Der Bürgermeister wird zum Diktator und die Leute zu Jasagern in einer Stadt, in der nur noch gelacht werden darf.

Doch dann geschah es. Mariechen saß in der Ecke und weinte.
»Bist du krank?«, flüsterte die Mutter erschreckt.
Mariechen schüttelte den Kopf und weinte lauter.
Die Nachbarn liefen herbei und sahen entsetzt zum Fenster herein.
»Warum weinst du?«, fragte der Vater.
»Ich weine, weil ich nicht weinen darf«, sagte Mariechen.

Der Vater sah Mariechen ins Gesicht und dachte: »Was hat Mariechen doch für schöne Tränen, kugelrund und blankgeputzt.« Und dann dachte er: »Warum darf Mariechen denn nicht weinen? Warum dürfen die Frauen keine bunten Kleider tragen und die Kinder keine bunten Schützen?« Und dann dachte er: »Warum sagen alle JA und warum sagt keiner NEIN?« Und dann dachte er noch: »Ich will warten, bis es Nacht wird.« Und als es Nacht war, nahm er Leiter und Farbe, Eimer und Pinsel und strich sein Haus rot an.

Dieses eine rote Haus reißt die Leute aus ihrer Uniformität und Willenlosigkeit. Ihnen werden Augen und Ohren geöffnet. Der Bürgermeister wird verjagt.

Vom anderen Ende der Straße kamen Leute und machten Musik.
Und die Leute riefen: »Ja, so soll es sein.«
Und so fing alles neu an.

Heute gibt es die Geschichte von Elisabeth Borchers nur noch gebraucht, für ein paar Euro, als kleines Taschenbuch und vielleicht mit etwas Glück als abgegriffene gebundene Ausgabe. Ich habe mir einige Exemplare gesichert und lese meinen Kindern oft und gerne leidenschaftlich daraus vor. Erst heute habe ich ihnen dabei wieder gesagt, dass dies wohl eines der wichtigsten Bücher ist, das ich ihnen jemals vorlesen werde, und wie sehr ich mir wünsche, dass sie es einmal auch ihren Kindern vorlesen werden.

  • Elisabeth Borchers: Das rote Haus in einer kleinen Stadt, 1969

Kategorie: Leben, Worte Stichworte: Antifaschismus, Bücher, Geschichten, Meinung

Nimm deine Matte und geh

Andreas am 12. November 2014

Was Jesus mit der großen Apfeltochter und meiner Vorstellung eines geregelten Familienablaufs zu tun hat.

Da kamen vier Männer, die einen Gelähmten trugen. Weil sie wegen der vielen Menschen nicht bis zu Jesus kommen konnten, deckten sie über ihm das Dach ab. Durch diese Öffnung ließen sie den Gelähmten auf seiner Trage hinunter.
Markus 2,4

Wir lieben unsere Kinder von ganzem Herzen. Manchmal ist da diese kindliche Entschlossenheit der großen Apfeltochter, etwas zu machen oder zu wollen, was ein gewisses Durcheinander vor allem in meine Vorstellung eines geregelten Familienablaufs bringen wird. Bevor ich dann zu einer richtungsweisenden Erklärung anstimme, fällt mir Adrian Plass ein und was er in seinem Buch »Lasst die Enten doch rückwärts fliegen« zur Heilung des Gelähmten schreibt. Er meint, nicht wenige Leute fänden es sicher gut, wenn Jesus auf die Unverfrorenheit dieser vier frechen Kerle so geantwortet hätte:

Habt ihr darüber nachgedacht, dass ihr soeben ein Haus, das euch nicht gehört, in strafbarer Weise mutwillig beschädigt habt? Nein? Es kommt überhaupt nicht in Frage, dass ihr euch durch einen so unfreundlichen und gedankenlosen Akt Zugang zu mir verschafft. […] Meint ihr, es gäbe tatsächlich eine Rechtfertigung für euren unverschämten Versuch, sich an denen vorbeizudrängen, die so geduldig gewartet haben, indem ihr euren Freund durchs Dach an der Schlange vorbeischmuggelt?

Ähnlich bestimmt würden sich dann wohl auch meine erzieherischen Ausführungen gegenüber der großen Apfeltochter anhören.

Ihr zieht ihn wieder hoch. Dann sucht ihr den Besitzer des Hauses auf, entschuldigt euch bei ihm und bezahlt ihm den Schaden an seinem Dach. Und dann stellt ihr euch draußen ganz hinten in der Schlange an und lasst euch von Petrus eine Nummer geben.

Wem wäre geholfen, wenn Jesus tatsächlich so ausgedehnt reagiert hätte? Gut, vielleicht dem Hausbesitzer. Aber der Gelähmte wäre weiterhin gelähmt, die vier Freunde wären frustriert, die regel­konform in der Schlange stehenden Leute müssten noch länger geduldig darauf warten, endlich an der Reihe zu sein. Und Petrus hätte die Taschen voller Nummern.

»Nimm deine Matte und geh«, sagte Jesus zum nun nicht mehr Gelähmten. – »Also gut«, sage ich zur großen Apfeltochter.

Hat Jesus nachgegeben? Wohl kaum. Vielmehr reagiert er so entspannt, weil er den Gelähmten und dessen vier entschlossene Freunde von ganzem Herzen liebt. – Eben.

  • Adrian Plass: Lasst die Enten doch rückwärts fliegen, 2006

Kategorie: Leben Stichworte: Bücher, Geschichten, Meinung

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