Die Maskenpflicht kann kommen.
Stichwort: Corona, Coronakrise
Melancholie
Wir bleiben zuhause. Wir machen kleine Ausflüge. Wir sind für unsere Kinder da. Wir reden, singen, tanzen, kuscheln, spielen, toben, basteln. Wir sind eine Familie. Doch trotz allem ist der Ausnahmezustand spürbar. Und vor allem »K1« empfindet immer mal wieder mittendrin einen Augenblick der Melancholie, der sie und uns innehalten lässt.
Wohnung aus Schuhkarton
Wir sind sehr froh und dankbar, dass es uns in unserem Zuhause gerade nicht wie in einem Schuhkarton vorkommt. Die gemeinsame Zeit verbringen wir vor allem draußen im Garten. Natürlich arbeiten wir auch die Aufgabenblätter der Schule durch, haben uns aber für die nächsten Wochen keinen ambitionierten Lernplan vorgenommen, den wir nun erfüllen müssen. Und wir basteln viel. So viel, dass eine unserer Bastelideen nun sogar in unserer Lokalzeitung veröffentlicht wurde.
Nicht nur die große Apfelschwester, alle drei Kinder waren mit ihren Schuhkartons ganz begeistert bei der Sache und haben gemütliche kleine Wohnungen gebastelt. Heute kam zudem die Nachricht, dass die Freundin der kleinen Apfelschwester bereits mit dem Teppichweben begonnen hat. Der Teppich soll schon bald in der Schuhkartonwohnung verlegt werden.
Die Träumer sind die Ersten
In diesen dramatischen Zeiten voller Ungewissheit geht mir ein Lied durch den Sinn, das ich schon seit über dreißig Jahren immer wieder gerne singe. Darin heißt es:
Die Klugen werden leise, die Dummen werden schrein,
die Alten werden weise und die Jungen älter sein.
Die Frauen werden stärker, die Männer werden weich,
die Reichen werden frieren und die Armen werden gleich.Die Zärtlichen gewinnen, die Harten werden gehn,
Aus dem Lied: Die Träumer sind die Ersten
die Schwätzer werden sprachlos und die Ruhigen verstehn.
Die Träumer sind die Ersten, die Kalten sind besiegt,
das Kleinere wird wichtig und das Große unterliegt.
Text: Fred Ape
Der Text passt zu meinen eigenen Gedanken, Gefühlen und Sorgen rund um die Corona-Pandemie. Ich habe mich immer gefragt, ob mir das Lied für die Zukunft Mut macht oder mich mit Angst erfüllt. Bis heute weiß ich es nicht.
Nachtrag am 8. April 2023 – Angelangt am scheinbaren »Ende der Pandemie« bleibt die Erkenntnis: die Dummen waren und sind zu laut, die Klugen zu leise.