

Zur Feier des Tages gibt es bei uns den passenden Kuchen. #EheFuerAlle
Familie Matern
Petra am
Zur Feier des Tages gibt es bei uns den passenden Kuchen. #EheFuerAlle
Die Geburtshilfe ist weiterhin in Gefahr. – Eltern fordern Hebammen!
Kreißsäle und Geburtshäuser werden geschlossen. Der Personalmangel in Kliniken und die Lücken in der Hebammenversorgung gefährden die Gesundheit von Müttern und Neugeborenen. Die Vielfalt der Geburtshilfe geht verloren und Frauen haben bald keine Wahlmöglichkeit mehr, zu entscheiden, wie und wo sie gebären. Politik und Gesellschaft lassen uns Familien nahezu völlig im Stich.
Mein Ziel ist es, Frauen und Familien in ihren ureigenen Fähigkeiten zu bestärken.
Raphaela Greminger, freie Hebamme
Heute haben wir an geschichtserfüllter Stelle im Offenburger Salmen den Stellenwert der Familien betont und den achtsamen und wertschätzenden Blick auf den Anfang eines Menschenlebens hervorgehoben. Die Schwangerschaft und die Geburt dürfen nicht wie Krankheiten »behandelt« werden; sie sind vielmehr das Natürlichste im Leben eines jeden Menschen.
Während im großen Saal über 120 Frauen und Männer diese Familienrevolution mit spannenden Vorträgen und Diskussionen erlebten, hatten die Kinder im Foyer viel Freude beim Schminken, Kerzenziehen, Filzen und Kindertheater.
Wir haben Bündnisse geschlossen, um uns weiter für die Bewahrung von Frauen- und Familienrechten, die Wahlfreiheit des Geburtsortes und die Vielfalt der Geburtshilfe einzusetzen. Unsere Bewegung wird größer und bunter.
Wir fordern die Freiheit für Familien, über die Form ihrer Versorgung in der Zeit von Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett zu entscheiden. Wir fordern die langfristige Sicherung der Hebammenunterstützung für uns, unsere Kinder und Enkelkinder. Wir fordern die Bundesregierung auf, die freie Wahl des Geburtsortes zu sichern. Wir fordern für alle Frauen einen Geburtsort in erreichbarer Nähe. Wir verlangen, die häusliche Versorgung von Frauen und Kindern im Wochenbett zu erhalten und zu schützen.
Aus den »Forderungen des Volkes am 13. November 2016«
Petra am
Um die 800 Menschen haben mit uns zusammen den Internationalen Hebammentag als Familientag auf dem Bauernhof erlebt.
Wir wissen noch gar nicht recht, wie uns geschehen ist. Am Ende gab es keinen Kuchen, keinen Waffelteig und keine Würstchen mehr. Den Hühnern wurden ihre Eier unterm Po weggeklaut, damit noch schnell mehr Waffelteig gemacht werden konnte. So viele gute Begegnungen und Gespräche mit so vielen Menschen, die sich für eine sichere Geburtshilfe und den Erhalt der Hebammenbetreuung interessieren, machen uns dankbar und zuversichtlich, dass wir mit unserem Anliegen nicht alleine sind.
Trotzdem stehen wir aber immer noch ganz am Anfang mit unserem Elternprotest. Denn bei strahlendem Sonnenschein ein Familienfest zu feiern ist eine Sache. Die Politik und Gesellschaft dazu zu bringen, sich aktiv im Sinne der Familien für die Geburtshilfe und Hebammen einzusetzen, ist jedoch noch ein weiter Weg.
Petra am
Noch nicht einmal ein Jahr ist es her, dass ich gefragt wurde, ob ich etwas für die Situation in der Geburtshilfe und die Lage der Hebammen unternehmen möchte. Seitdem ist viel geschehen. Zu unserem Erzählcafé im Juli 2015 kamen über 120 Leute. Über den Film »Hebammen in Not« haben wir im Oktober 2015 mit 100 Leuten diskutiert. Und wir haben uns mit dem bundesweiten Verein »Mother Hood« vernetzt.
Zum Weltfrauentag waren wir in der Innenstadt, im Bunten Haus und vor allem in den lokalen Medien sehr präsent.
Man könnte meinen, dass es doch ganz gut läuft mit unserem Elternprotest.
Wir wollen, dass Schwangere und ihre Familien selbstbestimmt entscheiden können, wie ihre Kinder auf die Welt kommen, und diese besondere Zeit der Schwangerschaft, der Geburt und des Wochenbetts als eine kraftgebende Erfahrung erleben können. Wir wollen, dass Hebammen den Familien zur Seite stehen können, denn sie sind die Spezialistinnen für Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Dafür setzen wir uns ein: wir informieren, reden, schreiben, streiten, versuchen zu überzeugen.
Aber reicht das? Während wir das alles tun, werden auf der anderen Seite schlimme Fakten geschaffen. Geburtshäuser müssen aufgeben, Kliniken müssen ihre Geburtsabteilungen zusammenlegen oder schließen, Hebammen werden schlecht bezahlt und können die unverschämt hohe Berufshaftpflicht nicht mehr bezahlen.
Gar nichts läuft gut. Wir stehen mit unserem Elternprotest erst ganz am Anfang. Und ich mache mir große Sorgen, wie unsere Kinder heute auf die Welt kommen und später mal selbst Kinder zur Welt bringen werden.
Petra am
Gründung der neuen Regionalgruppe von Mother Hood e.V. in der Ortenau
Pressemitteilung – Text von Kirsten Pieper
Mütter und Frauen, die sich für den Erhalt des Hebammenberufs und den Erhalt der natürlichen Geburt einsetzen, haben am Mittwoch in Offenburg die Regionalgruppe Ortenau von Mother Hood e.V. gegründet. In dem Verein engagieren sich Eltern bundesweit für eine sichere Versorgung von Mutter und Kind während der Schwangerschaft, sowie vor, während und nach der Geburt. Durch Kreißsaalschließungen, Personalmangel in Kliniken und Lücken in der Hebammenversorgung ist eine sichere Geburtshilfe nicht mehr überall gegeben. Zu den Hauptforderungen von Mother Hood gehören unter anderem die 1:1-Betreuung durch eine Hebamme und das Recht auf die freie Wahl des Geburtsortes.
In Offenburg hatten die beiden Mütter Sarah Schulze und Petra Matern den Elternprotest unter anderem gegen horrende Haftpflichtprämien für freiberufliche Hebammen organisiert und im Juli ein Erzählcafé im Gemeindehaus der Evangelischen Stadtkirche veranstaltet. Mehr als 100 Besucher/innen nahmen an der Solidaritätsveranstaltung für Hebammen teil und diskutierten über die bedenklichen Entwicklungen im Gesundheitssystem, in dem Hebammenleistungen immer weniger gewährleistet sind. Ende Oktober luden die beiden Mütter dann erneut zu einer Podiumsdiskussion ein und zeigten den Dokumentarfilms »Einsame Geburt – Hebammen in Not«. Erneut kamen mehr als 100 Besucher/innen.
»Der Andrang hat uns gezeigt, dass den Ortenauer/innen das Thema Geburt wichtig ist, und uns bestärkt, mit unserem Protest weiterzumachen«, sagt Petra Matern, Mutter von zwei Töchtern. Nach der Veranstaltung hat sich eine Arbeitsgruppe mit engagierten Frauen gebildet, aus der nun am Mittwoch die Gründung der Regionalgruppe Ortenau von Mother Hood hervorgegangen ist. Zukünftig wollen die Mitglieder mit Aktionen auf die Situation der Hebammen und das Thema natürliche Geburt aufmerksam machen.
Erstmals öffentlich in Erscheinung treten will die Regionalgruppe zum Internationalen Frauentag am Dienstag, 8. März 2016. Gemeinsam mit den Offenburger Frauengruppen und der Gleichstellungsbeauftragten Regina Geppert sind dann von 10 bis 14 Uhr vor dem Offenburger Rathaus verschiedene Aktionen geplant.