Apfelfreund*innen

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Archiv für 2017

Eines der wichtigsten Bücher

Andreas am 2. September 2017

Das rote Haus in einer kleinen Stadt

Eine Geschichte, die 1969 von Elisabeth Borchers veröffentlicht wurde, fand Jahre später als Hörspiel auf der B-Seite einer Langspielplatte den Weg zu mir als Kind.

»Ihr, Leute!«, ruft der neue Bürgermeister von seinem Balkon herunter. »Hoch! Hoch! Hoch!«, rufen die Leute zu ihm hinauf. Der Bürgermeister will, dass es den Leuten gut geht. Damit das gelingt, muss es sauber und ordentlich sein. Die Leute sind begeistert und machen sich an die Arbeit. Noch am selben Abend ist kein Stäubchen mehr zu sehen. Dem Bürgermeister ist die Stadt aber noch zu bunt. Wieder machen sich die Leute enthusiastisch auf und streichen ihre Häuser grau. Doch nun sind dem Bürgermeister die Leute selbst zu bunt. Also schneidert man sich schnell neue Kleider in einer einheitlichen Farbe: Grau.

»Aber was nützen uns die besten Kleider, wenn einer JA sagt und einer NEIN?«

Der Bürgermeister will mehr und hat sich schon einen schönen Satz ausgedacht, der von nun an von allen und immer gesagt werden soll: ALLES IST GUT SO.

Gar nichts ist gut. Der Bürgermeister wird zum Diktator und die Leute zu Jasagern in einer Stadt, in der nur noch gelacht werden darf.

Doch dann geschah es. Mariechen saß in der Ecke und weinte.
»Bist du krank?«, flüsterte die Mutter erschreckt.
Mariechen schüttelte den Kopf und weinte lauter.
Die Nachbarn liefen herbei und sahen entsetzt zum Fenster herein.
»Warum weinst du?«, fragte der Vater.
»Ich weine, weil ich nicht weinen darf«, sagte Mariechen.

Der Vater sah Mariechen ins Gesicht und dachte: »Was hat Mariechen doch für schöne Tränen, kugelrund und blankgeputzt.« Und dann dachte er: »Warum darf Mariechen denn nicht weinen? Warum dürfen die Frauen keine bunten Kleider tragen und die Kinder keine bunten Schützen?« Und dann dachte er: »Warum sagen alle JA und warum sagt keiner NEIN?« Und dann dachte er noch: »Ich will warten, bis es Nacht wird.« Und als es Nacht war, nahm er Leiter und Farbe, Eimer und Pinsel und strich sein Haus rot an.

Dieses eine rote Haus reißt die Leute aus ihrer Uniformität und Willenlosigkeit. Ihnen werden Augen und Ohren geöffnet. Der Bürgermeister wird verjagt.

Vom anderen Ende der Straße kamen Leute und machten Musik.
Und die Leute riefen: »Ja, so soll es sein.«
Und so fing alles neu an.

Heute gibt es die Geschichte von Elisabeth Borchers nur noch gebraucht, für ein paar Euro, als kleines Taschenbuch und vielleicht mit etwas Glück als abgegriffene gebundene Ausgabe. Ich habe mir einige Exemplare gesichert und lese meinen Kindern oft und gerne leidenschaftlich daraus vor. Erst heute habe ich ihnen dabei wieder gesagt, dass dies wohl eines der wichtigsten Bücher ist, das ich ihnen jemals vorlesen werde, und wie sehr ich mir wünsche, dass sie es einmal auch ihren Kindern vorlesen werden.

  • Elisabeth Borchers: Das rote Haus in einer kleinen Stadt, 1969

Kategorie: Leben, Worte Stichworte: Antifaschismus, Bücher, Geschichten, Meinung

Sommerkekse

Petra am 21. August 2017

SommerkekseSommerkekseSommerkekse

Kekse im Sommer? Kekse gehen immer!

Kategorie: Kreativ, Leben Stichworte: Backen, Rezepte, Sommer

12 von 12 im August

Andreas und Petra am 12. August 2017

Wir machen mit beim Fotoprojekt »12 von 12« mit zwölf Bildern aus unserem Alltag am zwölften Tag des Monats.

Der Tag beginnt mit Ballettübungen an der Stange bzw. an der Bettkante. Wie jeden Samstag gibt es bei uns Waffeln zum Frühstück. Der kleine Apfelbruder entdeckt vorsichtig, dass es Essen und Trinken auch außerhalb der Brust gibt. Vormittags besuchen Andreas und die Apfelschwestern Michaela und Opa Ernst auf dem Friedhof.

Ballett am MorgenSpielen am MorgenWaffeln am MorgenTrinkspiele am MorgenFriedhof am VormittagAuf der Terrasse am VormittagMassieren am NachmittagSpagatsprung und Rasenmähen am NachmittagGartenarbeit am NachmittagAutoradioeinbau am NachmittagHängematte am NachmittagHotzenplotz am Abend

Nachmittags beweist die kleine Apfelschwester ihre osteopathischen Fähigkeiten. Während die große Apfelschwester ihre Ballettübungen auf dem Trampolin fortsetzt, arbeiten andere im Garten. Andreas schafft es ganz ohne Zwischenfälle, das neue Autoradio im Punto selbst einzubauen. Der Tag endet mit den letzten Kapiteln von Räuber Hotzenplotz, den wir sicher schon zum siebten Mal komplett durchgelesen haben.

Kategorie: Leben Stichworte: 12 von 12, Garten, Sommer

Noch ungefähr 4 Minuten

Andreas am 11. August 2017

Es war wieder einmal einer jener Abende, die Doktor Apfelfreund so hasste. »Noch ungefähr 4 Minuten«, stand nun schon seit über einer Stunde auf dem Bildschirm des Computers, der auch diesmal wieder nicht ihm gehörte und der bei seiner Besitzerin wie auch in Doktor Apfelfreunds Praxis derart langsam seine Arbeit verrichtet hatte, dass der Doktor keinen anderen Ausweg mehr sah, als ganz von vorne anzufangen und diesem Tretroller von einem Computer ein frisches Betriebssystem zu verpassen.

Doch etwas war diesmal anders:

Noch ungefähr 4 Minuten

Auf dem gar nicht mal so unschicken Tretroller war MacBook Pro zu lesen, und das, was da seit mittlerweile nun schon anderthalb Stunden versuchte, in »noch ungefähr 4 Minuten« auf die Festplatte zu kommen, war macOS Sierra. So weit sind wir also schon, dachte Doktor Apfelfreund traurig. Die nächsten ungefähr 4 Minuten würden dem Doktor noch genügend Zeit geben, sich ausgiebig die Zähne zu putzen und 8 Stunden zu schlafen. Müde überließ er den Apfelrechner seinem Schicksal.

Kategorie: Doktor Apfelfreund Stichworte: Computer, Geschichten

Spontanes Schlaflied

Andreas und Petra am 29. Juli 2017

Spontanes Schlaflied

Träume werden wahr.
Und du kannst mit mir reden.
Und die kleinen Engel schlafen.
Und du bist so schön, wie noch nie zuvor gesehen.
Und du bist so schön, wie du bist.
Die kleine Apfelschwester für ihren kleinen Apfelbruder

Die kleine Apfelschwester singt dem kleinen Apfelbruder in der Hängematte ein spontanes Schlaflied mit selbstgedichteten Strophen vor. Und es zeigt schnell seine Wirkung.
»Ich werde mal eine gute Mama, oder?« Da sind wir uns ganz sicher.

Kategorie: Leben

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  • Andreas und Petra mögen Äpfel, den Norden und die Ostsee. Sie schätzen Offenheit, Toleranz und Gelassenheit und sind mit Herz und Verstand die Eltern von drei Kindern.
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