Vor sieben Jahren. Die schreckliche Nachricht. Noch besteht Hoffnung.
»Herr, mein Gott, nimm mein Leben und verschone Michaelas Leben!«
Gott schweigt. Michaela stirbt.
Tage später. Wut auf den, der alles gibt und nimmt. Laute Beschimpfungen.
»Herr, mein Gott, wo bist du?«
Gott schweigt. Ich schreie.
Nächte später. Erschöpfung ohne Schlaf. Leben ohne Kraft.
»Herr, mein Gott, ich kann nicht mehr.«
Gott schweigt. Ein ungewollter Tag beginnt.
Und ein großer, starker Wind, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, kam vor dem Herrn her; der Herr aber war nicht im Winde. Nach dem Wind aber kam ein Erdbeben; aber der Herr war nicht im Erdbeben. Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer; aber der Herr war nicht im Feuer. Und nach dem Feuer kam ein stilles, sanftes Sausen.
1. Könige 19
Wenn dann meine Herrlichkeit vorübergeht, will ich dich in die Felskluft stellen und meine Hand über dir halten, bis ich vorübergegangen bin. Dann will ich meine Hand von dir tun und du darfst hinter mir her sehen.
2. Mose 33
Heute. Der Blick zurück. Zerbrechlichkeit statt Herrlichkeit.
In der Dunkelheit der Kluft meine Angst. Doch Gottes schützende Hand über mir.
Herausgetreten in das Neue, erkenne ich ihn.