Apfelfreund*innen

Familie Matern

  •  Startseite
  • Andreas
  • Petra
  • Leben
  • Kreativ
  • Unterwegs
  • Worte
  • Geschichten
  • Solidarität
  • Hoffnung
  • Doktor Apfelfreund

Stichwort: Kirche

Glockenspezialeinsatzkommando

Andreas am 31. Mai 2015

12:00 Uhr – Die Mittagsglocke der Evangelischen Stadtkirche Offenburg beginnt zu läuten. Für diese Uhrzeit ein normaler Vorgang. Andreas Harder-Matern befindet sich mit seiner Familie in der Offenburger Innenstadt. Eine für einen Samstagmittag ebenso normale Situation.

12:15 Uhr – Die Mittagsglocke läutet seit 15 Minuten. Andreas Harder-Matern hält sich nach wie vor in der Innenstadt auf. »Läutet die Mittagsglocke eigentlich immer so lange?«, fragt er seine Frau. Und obwohl er selbst ein praktizierender Christ ist, meint er weiter: »Ist dann doch ein bisschen übertrieben, was meinst du?«

12:30 Uhr – Die Mittagsglocke läutet seit 30 Minuten. Andreas Harder-Matern ist mittlerweile wieder zu Hause angekommen und gießt mit seinen Kindern zusammen die Blumen auf dem Balkon. Die Mittagsglocke ist dort zwar nur schwach, aber doch deutlich zu hören. »Da stimmt doch was nicht«, mutmaßt er schließlich und bedenkt sein weiteres Vorgehen, da er selbst keinen Schlüssel für die Stadtkirche und somit keinen Zugang zur Steuerung der Glocken hat.

12:38 Uhr – Die Mittagsglocke läutet seit 38 Minuten. Die Blumen sind gegossen. Andreas Harder-Matern greift zum Telefonhörer und wählt die Festnetznummer des Pfarrers der Stadtkirche. Da sich dort nur der Anrufbeantworter meldet, ruft er bereits eine Minute später die Mobilfunknummer des Pfarrers an, wohlwissend, dass diese Nummer nur in Notfällen verwendet werden sollte. Jedoch ist sich Andreas Harder-Matern sicher, dass ein 38-minütiges Läuten der Mittagsglocke einen solchen Notruf rechtfertigt. Zu diesem Zeitpunkt weiß er noch nicht, dass die Pfarrersfamilie in Urlaub ist.

12:44 Uhr – Die Mittagsglocke läutet seit 44 Minuten. Keine Rückmeldung des Pfarrers. Andreas Harder-Matern erinnert sich wieder: »Die haben ja Urlaub!« Er wählt die Nummer einer Kollegin aus dem Ältestenkreis der Stadtkirchengemeinde, die ganz in der Nähe wohnt und seines Wissens über einen Schlüssel verfügen könnte. Doch auch dort meldet sich nur der Anrufbeantworter.

12:51 Uhr – Die Mittagsglocke läutet seit 51 Minuten. Nachdem Andreas Harder-Matern mit einigem Aufwand die Nummer der Kirchendienerin der Stadtkirche ausfindig gemacht hat, muss er allerdings feststellen, dass dieser Aufwand umsonst war, da die gefundene Nummer nicht funktioniert. Die Tochter der Kirchendienern, ebenfalls eine Kollegin aus dem Ältestenkreis, wird angerufen, doch auch hier nur der Anrufbeantworter.

12:54 Uhr – Die Mittagsglocke läutet seit 54 Minuten. Andreas Harder-Matern versucht, die Vorsitzendende des Ältestenkreis der Stadtkirchengemeinde zu kontaktieren, was ihm leider jedoch nicht gelingt.

12:55 Uhr – Die Mittagsglocke läutet seit 55 Minuten. Andreas Harder-Matern erreicht telefonisch die Pfarrsekretärin der Stadtkirchengemeinde, die sich gerade mit ihrer Familie auf das Mittagessen vorbereitet. Die Pfarrsekretärin macht sich zusammen mit ihrem Mann unverzüglich im Auto auf den Weg zur Stadtkirche.

13:01 Uhr – Die Mittagsglocke läutet seit 61 Minuten. Mittlerweile hat Andreas Harder-Matern bei einem nochmaligen Anrufversuch auch die in der Nähe wohnende Kollegin aus dem Ältestenkreis erreicht, die sich zusammen mit ihm per Fahrrad auf den Weg zur Stadtkirche macht.

13:09 Uhr – Die Mittagsglocke läutet seit 69 Minuten. Die Gäste des vor der Stadtkirche befindlichen Cafés sind unerwartet gelassen, obwohl sie seit 69 Minuten dem Mittagsgeläut der Stadtkirche ausgesetzt sind. Andreas Harder-Matern und seine Kollegin aus dem Ältestenkreis erreichen die Stadtkirche. Dort treffen sie auf die mit ihrem Mann mittlerweile eingetroffene Pfarrsekretärin, sowie auf einen weiteren Kollegen aus dem Ältestenkreis, der von einer in der Nähe der Stadtkirche wohnenden Familie telefonisch auf ein mögliches Problem mit dem Geläut aufmerksam gemacht wurde.

13:11 Uhr – Die Mittagsglocke läutet seit 71 Minuten. Schnell wird den Anwesenden klar, dass am Boden keine Lösung gefunden werden kann. Der Not-Aus-Schalter des Sicherungskastens funktioniert nicht, was allerdings durch das an ihm befestigte Papier mit der Aufschrift »Defekt!« auch niemanden weiter verwundert. Der Versuch, über die in der Sakristei befindliche Glockensteuerung erst einmal alle Glocken zu läuten und dann wieder auszuschalten, scheitert. Mittlerweile wissen die Beteiligten, dass es sich bei der Mittagsglocke um die Glocke 2 handelt, was für die Problemlösung allerdings nicht weiter relevant ist.

13:14 Uhr – Die Mittagsglocke (Glocke 2) läutet seit 74 Minuten. Andreas Harder-Matern und seine Kollegin aus dem Ältestenkreis sind auf dem Weg nach oben, nachdem die Kollegin aus dem Ältestenkreis mit dem sich in ihrem Besitz befindlichen Schlüssel die Tür zur Treppe des Kirchturms öffnen konnte. Auf halber Strecke wird es der Kollegin aus dem Ältestenkreis allerdings zu laut. Andreas Harder-Matern muss deshalb alleine weiter die Stufen hochsteigen. »Zum Glück nehme ich nie den Aufzug«, denkt er sich während des für mögliche Aufzugfahrer ungewöhnlich steilen Aufstiegs. Oben angekommen entdeckt er trotz seiner von den starken Schallwellen beeinträchtigten und nur noch bedingt verlässlichen Sinneswahrnehmung schnell den Sicherungskasten. Die Glocke 2 ist dort auf »An« geschaltet. Andreas Harder-Matern vermutet Sabotage. Das Ausschalten hilft aber nicht. Er lässt den Gedanken an Sabotage wieder fallen und dreht beherzt den Hauptsicherungsschalter auf »0«.

13:16 Uhr – Die Mittagsglocke läutet seit einer Minute nicht mehr. Mit zittrigen Knien und einem Rauschen in den Ohren erreicht Andreas Harder-Matern den Boden.

13:20 Uhr – Alle Beteiligten sind wieder auf dem Weg nach Hause. Irgendwo in der Offenburger Innenstadt beendet ein gläubiger Christ sein heute etwas längeres Mittagsgebet mit einem »Amen«.

Kategorie: Leben Stichworte: Geschichten, Kirche

Taufbefehl mit Apfelfreundin

Andreas am 5. April 2015

Taufbefehl mit Apfelfreundin

Beim Gottesdienst mit Taufen in der Evangelischen Stadtkirche. Zusammen mit der großen Apfelschwester, während ich den Taufbefehl spreche.

Kategorie: Leben Stichworte: Kirche, Ostern

Rede nur, schweige nicht

Andreas und Petra am 25. Januar 2015

Taufe der kleinen Apfelschwester

Ich bin der Herr, dein Gott, der deine rechte Hand fasst und zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir! Rede nur, schweige nicht! Denn ich bin mit dir, niemand wird dir etwas antun.
Jesaja 41,13 und Apostelgeschichte 18,9–10

Natürlich kann ein Taufspruch auch aus zwei Bibelstellen zusammengesetzt sein, erst recht, wenn es eine so kraftvolle Zusage ist wie diese, mit der heute die kleine Apfelschwester in der Evangelischen Stadtkirche Offenburg getauft wurde.

Taufe der kleinen ApfelschwesterTaufe der kleinen ApfelschwesterTaufe der kleinen ApfelschwesterTaufe der kleinen ApfelschwesterTaufe der kleinen ApfelschwesterTaufe der kleinen ApfelschwesterTaufe der kleinen ApfelschwesterTaufe der kleinen ApfelschwesterTaufe der kleinen Apfelschwester

Nicht nur der Taufspruch ist etwas besonderes, auch die drei Paten der kleinen Apfelschwester sind es. Allesamt sehr gute Freunde, mit denen wir schon lange einen gemeinsamen Weg gehen, nicht zuletzt auch was unseren Glauben angeht.

Ganz besonders wichtig war es uns, im Taufgottesdienst das folgende ökumenische Glaubensbekenntnis zu sprechen, das alles vereint, was wir glauben.

Wir glauben an Gott, der uns liebt und der will, dass wir uns alle lieben. Das ist unser Gott. Wir glauben an Jesus, der sich den Kindern zuwandte und sie in seine Arme nahm. Er wollte eine Welt, in der Menschen in Frieden zusammenleben. Das ist Jesus Christus. Wir glauben an den Heiligen Geist, der mit uns am Werk ist, bis alles gut und wahr ist. Das ist der Heilige Geist. Wir können die Kirche sein, die die Menschen an Gott erinnert, weil wir einander lieben. Das glauben wir.
Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen, Canberra 1991

Kategorie: Leben Stichworte: Gebete, Hoffnung, Kirche, Taufe

Die Rede des Friseurs

Andreas am 6. September 2014

Über Idealismus, Naivität und die Angst, nichts tun zu können

Im siebzehnten Kapitel des Evangelisten Lukas steht: Gott wohnt in jedem Menschen. Also nicht in einem oder einer Gruppe von Menschen. Vergesst nie, Gott lebt in euch allen, und ihr als Volk habt allein die Macht, die Macht Kanonen zu fabrizieren, aber auch die Macht Glück zu spenden. Ihr als Volk habt es in der Hand, dieses Leben einmalig kostbar zu machen, es mit wunderbarem Freiheitsgeist zu bedringen. Daher im Namen der Demokratie: lasst uns diese Macht nutzen, lasst uns zusammenstehen! Lasst uns kämpfen für eine neue Welt, für eine anständige Welt, die Jedermann gleiche Chancen gibt, die der Jugend eine Zukunft und den Alten Sicherheit gewährt.
Charles Chaplin, 1940

  • Der große Diktator – Schlussrede (YouTube)
  • The Great Dictator – Victory Speech (YouTube)

Diese Worte sind nahezu genauso alt, wie der Beginn des zweiten Weltkriegs her ist, und haben an Deutlichkeit und Wirkung nichts verloren. Sie stammen aus dem Film »Der große Diktator«, in dem ein jüdischer Friseur gegen Ende mit dem »tomanischen« Führer »Anton Hynkel« verwechselt wird und nun eine Rede vor dem Volk halten soll. Manche mögen über den Idealismus solcher Worte lachen. Vor 75 Jahren und heute. Manche mögen die Rede als Farce und »Gutmenschentum« abtun. Aber was bedeutet es schon, ein »Gutmensch« zu sein?

Anstatt sich mit erhobener Faust gegen die Missstände dieser Welt zu erheben, anstatt mit erhobener Faust von Gott und den Menschen zu fordern, dem Kriegstreiben und der Kriegsrhetorik unserer Zeit ein Ende zu setzen, werden wir im Gottesdienst am Sonntag nächste Woche gemeinsam ein Lied singen, in dem es heißt:

Manchmal denk ich traurig: Ich bin viel zu klein! Kann ja doch nichts machen! Und dann fällt mir ein: Erst einmal beginnen. Hab ich das geschafft, nur nicht mutlos werden, dann wächst auch die Kraft. Und dann seh ich staunend: Ich bin nicht allein. Viele Kleine, Schwache stimmen mit mir ein: Alles muss klein beginnen. Lass etwas Zeit verrinnen. Es muss nur Kraft gewinnen, und endlich ist es groß.
Gerhard Schöne: Alles muss klein beginnen

Ist das naiv? Ja, das ist es. Aber was bleibt uns anderes übrig?

Kategorie: Leben, Worte Stichworte: Antifaschismus, Frieden, Geschichten, Hoffnung, Kirche, Meinung, Solidarität

Mi zelimo uzdic Isusa

Andreas und Petra am 2. Januar 2014

28. Dezember 2013 bis 1. Januar 2014 – In den letzten Tagen waren über zwanzigtausend junge Leute beim Europäischen Taizé-Jugendtreffen in Straßburg ganz in unserer Nähe.

  • Die Communauté von Taizé

Zwei davon sollten in dieser Zeit unsere Gäste sein. Da wir nicht wussten, wer da kommen wird und woher, waren wir vor der ersten Begegnung ziemlich aufgeregt. Doch es hätte nicht besser sein können. Mit Gabriela aus Kroatien und Mario aus Bosnien-Herzegowina haben wir gemeinsam vier ganz besondere Tage erlebt. Wir haben zusammen die späten Abende verbracht, gemeinsam gefrühstückt, viel geredet und gesungen und bei den Gottesdiensten und Taizé-Gebeten in Offenburg mitgemacht. Zusammen mit allen anderen Gästen, die in der Offenburger Innenstadt untergebracht waren, haben wir mit einem Fest der Nationen in das neue Jahr gefeiert.

Fest der Nationen

Mi zelimo uzdic Isusa visoko da cijeli svijet vidi ga. Snaga je Ime Njegovo, jedini put do neba. Mi zelimo, mi zelimo, mi zelimo uzdic Isusa! Mi zelimo, mi zelimo, mi zelimo uzdic Isusa! Korak po korak mi idemo naprijed, malo po malo pobjeduje mo. Svaka molitva snagu ima, Bog mi okove baca i.
Kroatisches Lobpreislied, »We want to see Jesus lifted high«

Und wir haben dieses kroatische Lobpreislied gelernt, das seitdem ein wahrer Ohrwurm ist und das beim Fest der Nationen von allen zwölf kroatischen Gästen zusammen mit Andreas und seiner Gitarre mit viel Bewegung und Spaß vorgesungen und vorgespielt wurde. Andreas wäre dabei fast als Kroate durchgegangen.

  • Mi zelimo uzdic Isusa – Allerdings nicht von uns gesungen (YouTube)

Zuhause

Liebe Gabriela und lieber Mario! Herzlichen Dank für die gemeinsame Zeit mit euch. Es ist schön zu wissen, dass wir mit euch nun trotz aller Entfernung in Freundschaft verbunden sind. Und schön, dass du, liebe Rahel, als unsere gute Freundin mit dabei sein konntest.

Kategorie: Leben Stichworte: Gitarre, Hoffnung, Kirche, Musik, Musizieren

  •  Neuere Beiträge
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • Ältere Beiträge 

Wichtige Beiträge

  • Opas Engel und die Frage:
    »Papa, gibt es Nazis auch heute noch?«
  • Das rote Haus in einer kleinen Stadt
    »Warum sagen alle JA und warum sagt keiner NEIN?«
  • Die Rede des Friseurs
    Über Idealismus, Naivität und die Angst, nichts tun zu können
  • Die Träumer sind die Ersten
    Die Klugen werden leise, die Dummen werden schrein
  • Kinder, Kirche und Corona
    Die Kirche schützt die Kinder genauso wenig wie der Staat
  • Fight for the Future
    Schwarzer Freitag
    Weil ihr uns die Zukunft klaut
    Wir demonstrieren für die Zukunft unserer Kinder

Aktuelle Beiträge

  • Wehret den Anfängen 8. Februar 2025
  • Lochkarten 25. Januar 2025
  • Advent im Tonstudio 23. Dezember 2024
  • Neuer Würfelrekord 27. Juli 2024
  • Im Gitarrenparadies 21. Juli 2024
  • Apfel in Acryl 19. Juni 2024
  • Urlaub auf Rügen (Ostseebad Baabe) 8. Juni 2024
  • Noch coolere Kiste 23. März 2024
  • Jugend musiziert 28. Januar 2024
  • Fünftausend Menschen und keine Galgen 20. Januar 2024

Stichworte

12 von 12 Advent Antifaschismus Ausflüge Backen Basteln Bauernhof Bücher Computer Corona Demonstrieren Elternprotest Engel Filzwolle Frieden Frühling Garten Gebete Geburt Geburtstag Geschichten Gitarre Herbst Hoffnung Kirche Kunst Malen Meinung Musik Musizieren Mystik Ostern Ostsee Rezepte Rügen Schwarzwald Solidarität Sommer Spielen Trauer Urlaub Videos Weihnachten Winter Äpfel

Über uns

  • Andreas und Petra mögen Äpfel, den Norden und die Ostsee. Sie schätzen Offenheit, Toleranz und Gelassenheit und sind mit Herz und Verstand die Eltern von drei Kindern.
  • Mehr über Andreas
  • Mehr über Petra

Mehr von uns

  • Alle Links auf einen Blick
  • Alle Orte auf einen Blick
  • Bluesky: Andreas, Petra
  • YouTube: Familie Matern

Kontakt, Impressum, Datenschutz

  • Kontakt
  • Impressum
  • Datenschutzerklärung
  • Diese Website verwendet Matomo und wertet Besucherzugriffe statistisch aus. Dabei werden keine Cookies verwendet.

Nach oben • Bestimmte Rechte vorbehalten:  CC BY-NC-SA 4.0 DEED • Made with • Powered by WordPress and Genesis Framework • Anmelden