6. bis 27. Juni 2015 – Nach unserem schönen Urlaub im Sommer 2013 im Ostseebad Baabe auf der Insel Rügen, genießen wir wieder drei herrliche Wochen im selben Ferienhaus. Mitten in einem Kiefernwald sind es von dort aus nur wenige Schritte zum Meer und die zwei Apfelschwestern buddeln und planschen nahezu jeden Tag am Strand. Wir machen Ausflüge zum Königsstuhl und zu den Leuchttürmen am Kap Arkona und fahren mit der »MS Lamara« durch den Greifswalder Bodden und mit dem »Rasenden Roland« quer über die Insel. Im Reiterhof Pisch hat die große Apfelschwester Erstkontakt mit Glenny, dem Pony, und entdeckt ihre Freude am Reiten. Nächstes Jahr kommen wir wieder!
Kategorie: Leben
12 von 12 im Juni
Zum ersten Mal machen wir mit beim Fotoprojekt »12 von 12« mit zwölf Bildern aus unserem Alltag am zwölften Tag des Monats.
Allerdings ist dieser Tag und ist der ganze Monat für uns alles andere als alltäglich, denn seit 6. Juni und noch bis 27. Juni verbringen wir unseren Urlaub in einem Ferienhaus im Ostseebad Baabe auf der Insel Rügen. Und doch heißt es bei uns, wie fast jeden Tag, pünktlich um 6.30 Uhr »Guten Morgen!«. Die Sonne scheint immerhin schon seit zwei Stunden durch die Vorhänge. Mit Kuscheln und dem ein oder anderen multimedialen Apfelgerät können wir das eigentliche Aufstehen aber erfolgreich um fast eine Stunde herauszögern.
Gleich nach dem Aufstehen wird gespielt und gemalt, erst oben im Haus, dann unten und schließlich draußen auf der Terrasse, wo wir auch frühstücken. Da das Wetter noch nicht so richtig strandtauglich und der Kühlschrank schon ziemlich leer ist, gehen wir erst einmal einkaufen. Nach dem Mittagessen und dem Mittagsschlaf der drei (!) Mädels scheint mittlerweile die Sonne und wir gehen zum Strand.
Am Strand machen wir zuerst das, was wir dort immer zuerst machen: wir buddeln ein Loch. Nach einer Weile kommt der Eiswagen vorbei und es gibt für alle Lochbuddler ein Eis. Unser Urlaubstag klingt aus mit einem Abendessen auf der Terrasse und unseren Guten-Abend-Liedern auf der Couch (auch wenn die große Apfelschwester lieber etwas anderes hören möchte). Um 21 Uhr ist dann Abendruhe.
Glockenspezialeinsatzkommando
12:00 Uhr – Die Mittagsglocke der Evangelischen Stadtkirche Offenburg beginnt zu läuten. Für diese Uhrzeit ein normaler Vorgang. Andreas Harder-Matern befindet sich mit seiner Familie in der Offenburger Innenstadt. Eine für einen Samstagmittag ebenso normale Situation.
12:15 Uhr – Die Mittagsglocke läutet seit 15 Minuten. Andreas Harder-Matern hält sich nach wie vor in der Innenstadt auf. »Läutet die Mittagsglocke eigentlich immer so lange?«, fragt er seine Frau. Und obwohl er selbst ein praktizierender Christ ist, meint er weiter: »Ist dann doch ein bisschen übertrieben, was meinst du?«
12:30 Uhr – Die Mittagsglocke läutet seit 30 Minuten. Andreas Harder-Matern ist mittlerweile wieder zu Hause angekommen und gießt mit seinen Kindern zusammen die Blumen auf dem Balkon. Die Mittagsglocke ist dort zwar nur schwach, aber doch deutlich zu hören. »Da stimmt doch was nicht«, mutmaßt er schließlich und bedenkt sein weiteres Vorgehen, da er selbst keinen Schlüssel für die Stadtkirche und somit keinen Zugang zur Steuerung der Glocken hat.
12:38 Uhr – Die Mittagsglocke läutet seit 38 Minuten. Die Blumen sind gegossen. Andreas Harder-Matern greift zum Telefonhörer und wählt die Festnetznummer des Pfarrers der Stadtkirche. Da sich dort nur der Anrufbeantworter meldet, ruft er bereits eine Minute später die Mobilfunknummer des Pfarrers an, wohlwissend, dass diese Nummer nur in Notfällen verwendet werden sollte. Jedoch ist sich Andreas Harder-Matern sicher, dass ein 38-minütiges Läuten der Mittagsglocke einen solchen Notruf rechtfertigt. Zu diesem Zeitpunkt weiß er noch nicht, dass die Pfarrersfamilie in Urlaub ist.
12:44 Uhr – Die Mittagsglocke läutet seit 44 Minuten. Keine Rückmeldung des Pfarrers. Andreas Harder-Matern erinnert sich wieder: »Die haben ja Urlaub!« Er wählt die Nummer einer Kollegin aus dem Ältestenkreis der Stadtkirchengemeinde, die ganz in der Nähe wohnt und seines Wissens über einen Schlüssel verfügen könnte. Doch auch dort meldet sich nur der Anrufbeantworter.
12:51 Uhr – Die Mittagsglocke läutet seit 51 Minuten. Nachdem Andreas Harder-Matern mit einigem Aufwand die Nummer der Kirchendienerin der Stadtkirche ausfindig gemacht hat, muss er allerdings feststellen, dass dieser Aufwand umsonst war, da die gefundene Nummer nicht funktioniert. Die Tochter der Kirchendienern, ebenfalls eine Kollegin aus dem Ältestenkreis, wird angerufen, doch auch hier nur der Anrufbeantworter.
12:54 Uhr – Die Mittagsglocke läutet seit 54 Minuten. Andreas Harder-Matern versucht, die Vorsitzendende des Ältestenkreis der Stadtkirchengemeinde zu kontaktieren, was ihm leider jedoch nicht gelingt.
12:55 Uhr – Die Mittagsglocke läutet seit 55 Minuten. Andreas Harder-Matern erreicht telefonisch die Pfarrsekretärin der Stadtkirchengemeinde, die sich gerade mit ihrer Familie auf das Mittagessen vorbereitet. Die Pfarrsekretärin macht sich zusammen mit ihrem Mann unverzüglich im Auto auf den Weg zur Stadtkirche.
13:01 Uhr – Die Mittagsglocke läutet seit 61 Minuten. Mittlerweile hat Andreas Harder-Matern bei einem nochmaligen Anrufversuch auch die in der Nähe wohnende Kollegin aus dem Ältestenkreis erreicht, die sich zusammen mit ihm per Fahrrad auf den Weg zur Stadtkirche macht.
13:09 Uhr – Die Mittagsglocke läutet seit 69 Minuten. Die Gäste des vor der Stadtkirche befindlichen Cafés sind unerwartet gelassen, obwohl sie seit 69 Minuten dem Mittagsgeläut der Stadtkirche ausgesetzt sind. Andreas Harder-Matern und seine Kollegin aus dem Ältestenkreis erreichen die Stadtkirche. Dort treffen sie auf die mit ihrem Mann mittlerweile eingetroffene Pfarrsekretärin, sowie auf einen weiteren Kollegen aus dem Ältestenkreis, der von einer in der Nähe der Stadtkirche wohnenden Familie telefonisch auf ein mögliches Problem mit dem Geläut aufmerksam gemacht wurde.
13:11 Uhr – Die Mittagsglocke läutet seit 71 Minuten. Schnell wird den Anwesenden klar, dass am Boden keine Lösung gefunden werden kann. Der Not-Aus-Schalter des Sicherungskastens funktioniert nicht, was allerdings durch das an ihm befestigte Papier mit der Aufschrift »Defekt!« auch niemanden weiter verwundert. Der Versuch, über die in der Sakristei befindliche Glockensteuerung erst einmal alle Glocken zu läuten und dann wieder auszuschalten, scheitert. Mittlerweile wissen die Beteiligten, dass es sich bei der Mittagsglocke um die Glocke 2 handelt, was für die Problemlösung allerdings nicht weiter relevant ist.
13:14 Uhr – Die Mittagsglocke (Glocke 2) läutet seit 74 Minuten. Andreas Harder-Matern und seine Kollegin aus dem Ältestenkreis sind auf dem Weg nach oben, nachdem die Kollegin aus dem Ältestenkreis mit dem sich in ihrem Besitz befindlichen Schlüssel die Tür zur Treppe des Kirchturms öffnen konnte. Auf halber Strecke wird es der Kollegin aus dem Ältestenkreis allerdings zu laut. Andreas Harder-Matern muss deshalb alleine weiter die Stufen hochsteigen. »Zum Glück nehme ich nie den Aufzug«, denkt er sich während des für mögliche Aufzugfahrer ungewöhnlich steilen Aufstiegs. Oben angekommen entdeckt er trotz seiner von den starken Schallwellen beeinträchtigten und nur noch bedingt verlässlichen Sinneswahrnehmung schnell den Sicherungskasten. Die Glocke 2 ist dort auf »An« geschaltet. Andreas Harder-Matern vermutet Sabotage. Das Ausschalten hilft aber nicht. Er lässt den Gedanken an Sabotage wieder fallen und dreht beherzt den Hauptsicherungsschalter auf »0«.
13:16 Uhr – Die Mittagsglocke läutet seit einer Minute nicht mehr. Mit zittrigen Knien und einem Rauschen in den Ohren erreicht Andreas Harder-Matern den Boden.
13:20 Uhr – Alle Beteiligten sind wieder auf dem Weg nach Hause. Irgendwo in der Offenburger Innenstadt beendet ein gläubiger Christ sein heute etwas längeres Mittagsgebet mit einem »Amen«.
Der Start ins Leben
Wenige Stunden nach der Geburt der kleinen Apfelschwester im Februar 2014
»Machst du mit?«, fragt mich Sarah aus der Stillgruppe. »Wir müssen irgendetwas machen. Das ist alles einfach nur schrecklich.«
Ja, es ist schrecklich. Die Situation in der Geburtshilfe und die Lage der Hebammen sind schrecklich! Seit der Schwangerschaft mit der großen Apfelschwester ist meine Hebamme eine wertvolle Begleiterin für mich und für uns als Familie. Ich kann es mir nicht vorstellen, ohne eine solch weise Frau schwanger zu sein, zu gebären, zu stillen, die Sorgen des Wochenbetts zu erleben und immer wieder von dieser Hüterin der Würde der Mütter und der Babys achtsame und bestärkende Ratschläge zu bekommen.
Wir müssen etwas tun, aber was? Ich fühle mich sehr entmutigt, denn die Hebammen kämpfen schon lange und es wird immer schlimmer. Ihre Haftpflichtprämien steigen ins Unbezahlbare. Vielleicht gibt es bald sogar gar keinen Versicherer mehr. Ohne eine solche Versicherung dürfen Hebammen nicht arbeiten. Und nun wollen die Gesetzlichen Krankenkassen die Hausgeburten nicht mehr oder nur noch zu ganz bestimmten Bedingungen bezahlen. Ich will das nicht! Ich wünsche mir für meine Töchter, für meine Enkelinnen und für alle Frauen, dass sie mit der Hilfe einer Hebamme dort gebären dürfen, wo sie es wollen. Es macht mich wütend, wie mit den Hebammen umgegangen wird! Doch sind es »nur« die Hebammen? Nein!
Es sind wir Frauen, die Mütter, die Väter, die Babys, die Familien, die hier schlecht behandelt werden. Wir müssen protestieren! Wir sind viele. Das muss doch irgendwie helfen, wenn in einer Gesellschaft die Eltern protestieren!
Und ich sage ja, ich mache mit! Wir organisieren zusammen ein Erzählcafé zum Thema Geburt und Schwangerschaft. Hoffentlich kommen viele, erzählen, hören zu, tauschen sich aus, lernen voneinander und lernen Hebammen kennen, damit der Start ins Leben nicht von Angst, sondern von Freude und Geborgenheit geprägt ist. Wir brauchen die Hebammen!
Erzählcafé am Samstag, 25. Juli 2015, 10?–?12.30 Uhr
im Gemeindehaus der Evangelischen Stadtkirchengemeinde Offenburg
Poststraße 16, 77652 Offenburg
Diese Veranstaltung wird unterstützt von der Evangelischen Erwachsenenbildung Ortenau und ist Teil der bundesweiten Erzählcafé-Aktion – eine Initiative von gemeinnützigen Organisationen, um Frauen aller Generationen und verschiedener kultureller Hintergründe zum Thema Geburtskultur miteinander ins Gespräch zu bringen.
Heroes vs. Zeroes
Der Eurovision Song Contest ist ein Liederwettbewerb, keine politische Veranstaltung.
Gestern hatten wir mal wieder einen lustigen Fernsehabend mit viel guter Musik. Und nun werden bei der Punktvergabe wieder unfaire Nachbarschaftsklüngeleien und gar politische Verschwörungen vermutet. Nicht nur bei der Jury, auch beim Televoting der Zuschauer. Aber wie bei jeder Wahl gibt es diesen ominösen »Wählerwillen« doch gar nicht. Es ist immer jeweils nur eine einzelne Person, die gerade wählt oder anruft. Und für einen Musikbeitrag nicht anzurufen ist kein politischer Akt.
Vielmehr ist es doch so: »Oh, ein Beitrag gefällt Auge und Ohr? Ich rufe an!« Gut für Lettland und Belgien. »Ich interessiere mich für Land und Leute? Höre die Musik sowieso schon seit Wochen, die dadurch immer noch besser wird? Ich rufe an!« Prima für Schweden und Norwegen. »Ein Friedenslied? Ich mag den Frieden.«
Klar interessieren sich die skandinavischen Länder eben für die skandinavischen Länder und klar kommt so auch »Mother Russia« zu ihren Punkten. Und Deutschland? Tja, offensichtlich interessiert sich niemand für Deutschland. Aber sind das wirklich politische Gründe? Wohl kaum. Vielmehr es doch eher so, dass wir – nicht nur der deutsche Musikbeitrag, sondern du und ich – für Europa tatsächlich einfach nur uninteressant und unsympathisch sind.
- Heroes – Måns Zelmerlöw Unplugged (YouTube)
- Heroes – ESC 2015 Schweden (YouTube)
- A Monster Like Me – ESC 2015 Norwegen (YouTube)
- Love Injected – ESC 2015 Lettland (YouTube)
- Rhythm Inside – ESC 2015 Belgien (YouTube)
PS: Unsere Schwedenflagge hing heute den ganzen Tag fröhlich am Fenster.